Tradition: Reis werfen

Im Zusammenhang mit Hochzeiten haben sich im Laufe der Zeit zahlreiche unterschiedliche Traditionen, Rituale und Bräuche eingebürgert. Manche von ihnen sind eher lokal oder regional bekannt, andere gibt es nur in Deutschland und ein paar von ihnen werden sogar rund um den Globus zelebriert. Zu der letztgenannten Kategorie gehört auf jeden Fall das Reiswerfen auf der Hochzeit.

Brautpaar läuft durch Spalier und Seifenblasen
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Das Reiswerfen findet traditionell im Anschluss an die zeremonielle Trauung statt: Wenn das frischvermählte Brautpaar die Kirche oder das Standesamt verlässt, werden sie von Freunden und Bekannten empfangen, die sich rechts und links im Spalier aufgereiht haben und sie voller Freude mit Reis bewerfen. Was im ersten Moment etwas merkwürdig klingt, hat eine lange Tradition, welche sich allerdings mittlerweile als etwas problematisch erweist. Doch warum wirft man eigentlich Reis auf einer Hochzeit und weshalb ist dieser klassische Brauch in letzter Zeit in Verruf geraten? Nachfolgend werden nicht nur nützliche Infos vorgestellt, sondern es gibt auch ein paar hilfreiche Alternativen für all diejenigen, die das Reiswerfen auf der Hochzeit angemessen ersetzen wollen.

Warum wirft man auf Hochzeiten mit Reis?

Wenn andere Menschen mit Lebensmitteln beworfen werden, weckt dies normalerweise im ersten Moment einige Irritationen. Was im normalen Leben undenkbar wäre, ist bei Hochzeiten häufig aber ganz normal und sogar gern gesehen. Die Tradition das Brautpaar mit Reis zu bewerfen, stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Als Symbol der Fruchtbarkeit soll der Reis dem frisch verheirateten Paar ein kinderreiches Zusammenleben bescheren. Bevor Reis hierzulande eines der Grundnahrungsmittel wurde, hat man in Deutschland in erster Linie zu Hülsenfrüchten oder anderem Getreide gegriffen, um dem Brautpaar symbolisch Glück und Kindersegen auf den gemeinsamen Weg mitzugeben. Mittlerweile gibt es zahlreiche Länder auf der Welt, in denen das Reiswerfen zelebriert wird. Gerade die Tatsache, dass der Brauch in vielen Filmen und Serien aufgegriffen wurde, hat dafür gesorgt, dass sich das Reiswerfen auf der Hochzeit noch weiter verbreitet hat.

Warum ist das Reiswerfen auf Hochzeiten problematisch?

Während die meisten Hochzeitsbräuche und -traditionen unproblematisch sind, hat das Reiswerfen in den letzten Jahren einen etwas faden Beigeschmack bekommen. In vielen Gemeinden und vor zahlreichen Standesämtern ist das Werfen von Reis mittlerweile sogar verboten. Woran liegt das? Zum einen scheint es angesichts der vielen Menschen, die auf der Erde Hunger leiden, nicht angemessen Lebensmittel zu verschwenden. Immerhin landet der Reis auf der Straße und ist anschließend nicht mehr verzehrfähig. Darüber hinaus ist es für die Brautleute alles andere als angenehm nach der Zeremonie mit den kleinen harten Reiskörnern beworfen zu werden. Diese verheddern sich nicht selten in der aufwendigen Frisur der Braut oder landen im Brautkleid bzw. dem Brautanzug und können dann jucken und scheuern. Weiterhin bietet der auf dem Boden liegende Reis in hohes Verletzungsrisiko, weil Brautleute und Hochzeitsgäste auf ihm ausrutschen und zu Fall kommen können. Da der Reis von den meisten Hochzeitsgesellschaften außerdem einfach auf dem Boden zurückgelassen wird, spielt auch die Verschmutzung eine nicht unwesentliche Rolle. Der Reis kann Tauben und Ratten anlocken, weshalb viele Gemeinden dieses Ritual mittlerweile verbieten. Übrigens: Das Gerücht, dass die trockenen Reiskörner für Vögel gefährlich sein könnten, hat sich mittlerweile als unwahr herausgestellt.

Welche Alternativen zum Reiswerfen gibt es?

Wenn das Brautpaar aus dem Standesamt oder aus der Kirche heraustritt, soll es gebührend empfangen werden. Schließlich lassen sich gerade in diesem Moment einige der schönsten Hochzeitsfotos schießen. Wer nicht mit Reis werfen möchte, um die Umwelt zu schonen und keine kostbaren Lebensmittel zu verschwenden, der kann beispielsweise auf Seifenblasen ausweichen.Seifenblasen sehen toll aus, belasten die Umwelt nicht und stehen symbolisch für die Träume und Wünsche der Brautleute, die in Erfüllung gehen sollen. Besonders praktisch sind sogenannte Seifenblasenpistolen, mit denen alle Hochzeitsgäste einfach auf Knopfdruck Seifenblasen produzieren können. Auch bunte Blütenblätter lassen sich hervorragend nutzen, um dem Brautpaar damit einen hübschen Empfang zu bereiten. Von Luftschlangen oder Konfetti hingegen ist aus ökologischen Gründen ebenfalls eher abzusehen. Ohnehin sorgen Seifenblasen und durch die Luft fliegende Blütenblätter vor allem auf den Hochzeitsfotos für eine eindrucksvollere Optik. In meinem Portfolio könnt Ihr hierfür viele verschiedene Beispiele entdecken.

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