Trauzeugen auf der Hochzeit

Trauzeugen auf der Hochzeit: Manche Dinge gehören einfach dazu: Von der Deko über das Brautstrauß-Werfen bis hin zum Tausch der Hochzeitsringe gibt es vieles, auf das Braut und Bräutigam nicht verzichten wollen. Das gilt in der Regel auch für die Trauzeugen. Zwar ist es in der Bundesrepublik Deutschland schon seit 1998 nicht mehr notwendig die Eheschließung unter mindestens zwei Zeugen durchzuführen, trotzdem halten viele Brautpaare gern an dieser Tradition fest. Doch was genau ist eigentlich ein Trauzeuge? Was dürfte ihr ihm oder ihr zumuten und wie findet ihr den perfekten Kandidaten für diese Aufgabe?

Was ist eigentlich ein Trauzeuge?

Im 19. Jahrhundert wurden Trauzeugen auch Schemelführer genannt, weil sie damals unter anderem dafür zuständig waren, die Braut zum sogenannten Trauschemel zu führen. Heute übernimmt diese Aufgabe allerdings meist der Vater der Braut. Doch davon abgesehen, waren die Trauzeugen noch mit anderen Funktionen betraut. So waren sie notwendig, um die Eheschließung rechtskräftig werden zu lassen: Mit ihrer Unterschrift bezeugten sie, dass das Brautpaar sich rechtmäßig das Jawort gegeben hatte und den gemeinsamen Bund der Ehe eingegangen ist. In Österreich sowie in der Schweiz sind heutzutage aus diesem Grund immer noch Trauzeugen notwendig. In Deutschland – wo übrigens zunehmend mehr Paare auf eine intime Hochzeit setzen – kann man getrost auf die Zeugen verzichten. Es sei denn, ihr wollt eine römisch-katholische kirchliche Trauung: In diesem Fall werden zwei Trauzeugen als Mindestnorm vorgeschrieben. Wenn ihr möchtet, könnt ihr aber so oder so einen oder zwei Trauzeugen bestimmen – sie haben dann zwar keine gesetzlich festgelegten Pflichten mehr, aber für euer Feeling und ein wenig Unterstützung am Tag der Tage kann es sich trotzdem lohnen.

Welche Aufgaben übernimmt ein Trauzeuge?

Die Aufgaben, die eure Trauzeugen auf der Hochzeit übernehmen, bestimmt ihr natürlich selbst. Weil gesetzliche Verpflichtungen nicht mehr vorgeschrieben sind, könnt ihr am besten gemeinsam mit den in Frage kommenden Personen besprechen, was sie für euch tun können, damit eure Hochzeit zum schönsten Tag eures Lebens wird. Im Normalfall helfen sie bei der Vorbereitung der Feier, organisieren den Junggesellenabschied und greifen euch am Hochzeitstag unter die Arme. Zudem kommt es häufig vor, dass die Trauzeugen eine spezielle Trauzeugenrede halten und euch beim Tausch der Ringe nach dem Jawort unterstützen. Allerdings solltet ihr die Aufgaben, die ihr euren Trauzeugen zuteilt, genau mit ihnen besprechen. Sicher helfen sie euch gern bei verschiedenen Dingen und wollen euch an eurem großen Tag eine Stütze sein. Allerdings solltet ihr nicht vergessen, dass auch sie Gäste auf eurer Hochzeit sind und den Tag genießen sollen.

Wie findet man den perfekten Trauzeugen?

Trauzeugen sind traditionsgemäß Menschen, die euch als Brautpaar in besonderer Weise verbunden sind. Ob Geschwister, Eltern oder die besten Freunde – für gewöhnlich suchen sich Braut und Bräutigam ihre Trauzeugen mit Bedacht aus und wählen Personen, die ihnen sehr nahestehen und sie gut kennen. Schließlich ist es wichtig zu wissen, dass eure Trauzeugen euch richtig verstehen, denn nur dann können sie euch bei eurer Hochzeit gut unterstützen. Darüber hinaus sollte es natürlich jemand sein, auf den ihr euch zu 100% verlassen könnt – was ihr nicht gebrauchen könnt, ist ein Abknicker, der euch in letzter Minute hängenlässt, sodass ihr voller Stress alles allein organisieren müsst. Am besten besprecht ihr das Thema als Paar zunächst einmal gemeinsam, bevor ihr die in Frage kommenden Personen ansprecht. Schließlich solltet ihr im Idealfall beide mit der Wahl der Trauzeugen einverstanden sein, weil diese in eurem Eheleben immer eine besondere Rolle spielen werden.

Was, wenn der Trauzeuge absagt?

Trauzeuge zu sein ist eine ehrenvolle Aufgabe, die mit vielen Verpflichtungen verbunden ist. Viele Menschen trauen sich dies nicht zu und können auch mit dem Rummel, der meist um die Person des Trauzeugen herrscht, nicht gut umgehen. Deshalb kann es passieren, dass ihr jemanden fragt, der sich aber leider dagegen entscheidet, euch als Trauzeuge zu unterstützen. Solltet ihr einen Korb bekommen, reagiert jedoch keinesfalls mit Zorn oder Vorwürfen. Schließlich ist es nur fair, wenn ihr eine ehrliche Antwort erhaltet. Überlegt euch stattdessen eine Alternative und fragt jemand anderen. Es lohnt sich deshalb den Trauzeugen nicht erst in der Schlussphase der Vorbereitung zu bestimmen, damit ihr am Ende nicht ohne Zeugen dasteht. Euer Wunschkandidat hat abgesagt und nun habt ihr keine Lust mehr jemand anderen zu fragen? Auch das ist kein Problem, denn schließlich braucht ihr in Deutschland nicht unbedingt einen Trauzeugen. Und um Hilfe könnt ihr natürlich auch jederzeit andere Gäste bitten, die euch nahestehen.

Bekommt der Trauzeuge ein besonderes Geschenk?

Die Rolle, die ein Trauzeuge bei eurer Hochzeit übernimmt, legt ihr als Brautpaar selbst fest. Je nachdem, wie sehr er sich für euch ins Zeug gelegt hat, kann es mitunter angemessen sein, ihm ein besonderes Geschenk zukommen zu lassen. Schließlich hat er einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, euren Hochzeitstag unvergesslich zu machen. Ein Dankeschön für diese Dienste sollte allerdings von Herzen kommen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Fotobuch, in dem die schönsten Erinnerungen von der Hochzeit festgehalten sind? Als Hochzeitsfotograf schieße ich gern am Tag der Feier ein ganz besonderes Bild von euch und euren Trauzeugen. Dieses könnte auch das Herzstück einer romantischen Hochzeitscollage werden oder eine Einladungskarte zu einem besonderen Ausflug als Dankeschön zieren. Die Möglichkeiten sind vielseitig und ihr entscheidet natürlich selbst, wie ihr euch bei euren Trauzeugen ganz persönlich und angemessen bedankt.